Bedienungsanleitung für automatische Katzenfallen

Fütterung einstellen

Sobald die Fangaktion gestartet ist, sollte die übrige Fütterung der Katzen außerhalb der Falle/n komplett eingestellt werden. “Hunger ist der beste Fänger“ und je verlockender das Futter in der Falle ist, umso schneller werden die Tiere hineingehen. Es schadet den Katzen übrigens nicht, wenn sie ein paar Tage wenig bzw. gar nichts fressen!

 

Falle mit Pappe auslegen

Wird Pappe auf den Boden der Falle gelegt, trauen sich die Katzen schneller hinein. Auf dem Drahtgitter zu laufen ist den meisten nicht geheuer. Die Pappe fängt zudem das Lockfutter auf und ist gleichzeitig Isolator gegen die Bodenkälte, wenn die Katzen gefangen sind. Außerdem hilft sie später beim Abtransport der Tiere, da sie nicht mit den Pfoten durch das Gitter rutschen können.

 

Fallen wackelfrei aufstellen

Die Fallen müssen auf festem, ebenen Grund aufgestellt werden. Da der Auslösemechanismus auch auf kleinste Erschütterungen reagiert, müssen sie absolut wackelfrei stehen. In eine feststehende Falle trauen sich die Katzen zudem viel eher hinein als in eine Falle, die herumwackelt. HINWEIS: Die Fallen dürfen ausschließlich auf privatem Grund aufgestellt werden, wenn der Grundstückseigentümer seine Zustimmung gegeben hat. Steht die Falle auf öffentlichem Grund, sollte eine Fangaktion mit der zuständigen Kommune besprochen werden!

 

Falle mehrmals auf Auslösung prüfen

Der Auslösemechanismus der Automatikfalle kommt nur durch die lockere Verbindung der beiden Streben zustande, die am Trittbrett und an der Falltür angebracht sind. Um den Mechanismus korrekt einzustellen, empfiehlt es sich, die Auslösung mehrmals zu prüfen. Hierzu die beiden Streben miteinander verbinden und einfach das Trittbrett vorsichtig antippen. Wenn alles richtig funktioniert, sollte sich die Falltür binnen einer Sekunde automatisch schließen.


Sollte es sich um eine Falle mit 2 Eingängen handeln, bitte nur einen Eingang offen halten und den anderen schließen!

 

Loses Lockfutter auf 3 Stellen verteilen

Um die Katze/n anzulocken und schnellstmöglich zu fangen, sollte das Lockfutter in sehr geringer Menge (ca. 1 Teelöffel) an drei Stellen ausgelegt werden: Direkt vor dem Eingang der Falle, ca. in der Mitte der Falle auf der Pappe und ganz hinten hinter dem Trittbrett an der Stelle, wo der Eingang zu ist. Einen Napf o. Ä. zu verwenden macht in den wenigsten Fällen Sinn, da das Futter nur zum Anlocken dient. Ist die Katze in der Falle, wird sie so aufgeregt sein, dass sie sowieso nicht mehr weiter frisst. Am besten eignet sich zum Anlocken gutes Dosenfutter, aber auch Thunfisch oder Schinken / Wurst.

 

Fallen schon abgedeckt scharf stellen

Da die Katzen eher in die Falle gehen, wenn sie einen gewissen “Buden-Charakter“ hat, sollte sie bereits mit einer Decke oder einem Handtuch abgedeckt aufgestellt werden. Dies hat zudem den Vorteil, dass die Falle vor Regen geschützt ist falls sie freisteht und zum anderen verhindert es, dass die Tiere versuchen, von außen durch den Draht nach dem Futter zu angeln und damit die Falle auslösen! WICHTIG: Die Abdeckung darf die Streben, die den Auslösemechanismus bedienen, nicht behindern! Daher die Abdeckung nur ganz locker über die Falle legen, damit die Streben sich nicht im Textil verfangen.

 

Fallen regelmäßig prüfen

Die Fallen müssen unbedingt regelmäßig überprüft werden, damit die Tiere schnellstmöglich aus der Falle umgesetzt werden können. Es empfiehlt sich, eine Überprüfung im Zeitrahmen von ca. 2 bis 3 Stunden vorzunehmen. So lange kann die Katze relativ gefahrlos in der Falle sitzen, ohne größeren Schaden zu nehmen. Öfter sollten die Fallen nicht geprüft werden, um den Katzen die Ruhe zu geben, sich mit der Falle vertraut zu machen und im besten Fall hineinzutappen

 

Zeitfenster fürs Fangen vereinbaren

Bevor eine Aktion überhaupt startet, muss entweder ein Tierschutzverein oder eine Tierarztpraxis informiert werden, um abzusprechen, ob die gefangenen Katzen zeitnah übernommen werden können. Denn es nutzt nichts, wenn die Katze zwar gefangen ist, eine Umsetzung oder Übernahme jedoch nicht angemeldet wurde oder nicht möglich ist (z. B. nachts oder am Wochenende/Feiertag). Daher immer entsprechende Zeitfenster vereinbaren und die Fallen nur scharfstellen, wenn sichergestellt ist, dass die Tiere übernommen werden können. Die gefangenen Katzen für längere Zeit in der Falle zu belassen oder sie gar über Nacht gefangen stehen zu lassen, ist aus Tierschutzsicht abzulehnen, da dies für die Tiere nicht nur vermeidbaren Stress bedeutet, sondern es im Sommer zu Hitzestau und im Winter zu Erfrierungen kommen kann!

 

Fallen sofort ganz abdecken, wenn eine Katze gefangen ist

Ist die Falle nicht bereits von Anfang an mit einer Decke oder einem Handtuch abgedeckt, muss dies SOFORT erfolgen, wenn eine Katze in der Falle ist. Die Tiere reagieren in den meisten Fällen extrem panisch und versuchen, aus der Falle herauszukommen. Dabei verletzen sie sich oft besonders im Gesicht. Sobald die Falle abgedeckt ist, werden sie ruhig und sind auch viel besser zu transportieren.

 

Unscharfe Fallen offen stehen lassen

In der Zeit, in der die Falle unscharf gestellt ist, kann sie am besten ganz offen hingestellt werden (z. B. über Nacht). Die Tiere können so ganz in Ruhe die Fallen kennenlernen, gefahrlos hineingehen ohne, dass die Falle zuschnappt, und Vertrauen gewinnen. Hierzu einfach die Tür entfernen. Ist die Falle dann später scharf gestellt, wird die Katze viel schneller hineingehen, weil sie nichts befürchtet.

 

HINWEIS: Die Automatikfallen stellen bei korrekter Handhabung kein Risiko für Katzen oder andere Tiere dar. Die Katzen werden auch durch die hinunterfallende Tür nicht verletzt! Werden alle hier aufgeführten Punkte eingehalten, ist der Fang von Katzen mittels Automatikfalle eine relativ stressfreie Fangvariante.


Vielen Dank an das Streunerkatzen-Projekt Haltern am See